Polarisierung zwischen Agglomeration und Bergregionen Die Agglomeration Brig-Visp-Naters wird eine Alpenstadt mit städtischer Lebensqualität. Durch die Fokussierung von Investoren und Wirtschaftsakteuren auf diese Zentren droht ländlichen peripheren Gemeinden ökonomische Stagnation. Das birgt das Risiko einer sozialen Polarisierung, die durch den unterschiedlichen demografischen Wandel noch beschleunigt wird. Die Sicherung der räumlichen Chancengleichheit wird zu einer der wichtigsten Aufgaben für das Oberwallis. Die Überwindung der Kleinstrukturen ist dafür von besonderer Bedeutung.
Verschiebung von Entscheidungs- und Gestaltungsmacht Es droht neben einer Polarisierung zwischen Agglomeration und Bergregion eine Polarisierung zwischen der Region Oberwallis und dem Kanton. Grund hierfür ist die Tendenz, zu steigenden Regulierungen auf höherer kantonaler und nationaler Ebene sowie das Risiko des Verlusts lokaler Gestaltungsmacht. Internationale Investoren werden zunehmend an Macht gewinnen. Lokale und regionale Akteure können dem entgegenwirken, indem offensiv die Zusammenarbeit mit den Bürger:innen und privaten Akteur:innen gesucht wird, um Interessen zu legitimieren.
Autoritätsverlust der Eliten Global steigt das Misstrauen gegenüber den politischen und wirtschaftlichen Eliten. Bürger:innen nehmen sich für konkrete Anliegen immer öfter das Recht der Mitgestaltung und gewinnen an Macht und Verantwortung. Neue technologische Mittel (Civic Tech, Crowdfunding, Online Petitionen o.ä.) unterstützen diese Entwicklung. Das Engagement ist aber eher projektbezogen und damit kurzfristiger. Es wird zunehmend schwierig werden, für langfristige und strategischen Entwicklungen die notwendige Aufmerksamkeit zu bekommen.